Immer wieder hört man, dass Kinder „Virenschleudern“ sind, die die Abstandsregeln nicht einhalten können und damit in der aktuellen Situation zu einer Gefahr für Ihre Mitmenschen werden. Diese Argumentationslinie wurde immer und immer wieder genannt, um die KiTa- und Schulschließungen zu begründen.
Nach 8 Wochen KiTa-Schließung gibt es immer noch keine ausgereiften Konzepte zur Wiederöffnung für alle Kinder oder umfangreiche Untersuchungen welche Rolle Kindern hier tatsächlich zu fällt.
Umso interessanter ist der folgende Artikel des Ärzteblattes, dass sich umfangreich mit dem Thema beschäftigt hat und weltweite Studien zum Thema Kinder als Virusüberträger und Träger auf das Thema hin untersucht hat.
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Im Artikel kommen die Autoren auf folgende Schlussfolgerung:
„Zusammenfassend unterstützt eine zunehmende Anzahl an Studien die Annahme, dass Kinder seltener und milder an SARS CoV-2 erkranken und zudem die Erkrankung auch seltener übertragen. Der Nutzen der Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten ist deshalb kritisch zu hinterfragen (35). Neben der Unterbrechung von Infektionsketten dürfen die teilweise gravierenden sekundären Auswirkungen der Schließung von Schulen und Kindertagesstätten auf die Gesundheit der Bevölkerung nicht außer Acht gelassen werden.“
Außerdem heißt es:
„Nach derzeitigem Wissen scheinen Kinder in geringerem Ausmaß als Erwachsene an der Übertragung von SARS-CoV-2 beteiligt zu sein. Deshalb tragen die flächendeckenden Schließungen von Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen voraussichtlich weniger als erwartet zur Eindämmung der Pandemie bei. Im Anbetracht der erheblichen Nebenwirkungen der Schließungen sollte dem Recht der Kinder auf Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft Vorrang eingeräumt werden.“